Etwa 20 Prozent der Eltern in Europa wickeln ihre Babys nicht mehr mit Wegwerfwindeln, Tendenz steigend. Das hat der Zero Waste Report 2019 der spanischen Stiftung Rezero ergeben. Claudia Egli, Mitgründerin des Stoffwindelvereins Schweiz und Stoffwindelshop-Inhaberin, sieht auch hierzulande ein wachsendes Interesse am Thema, was sich in höheren Verkaufszahlen niederschlägt. Ihre Erklärung dafür: «Die Klimakrise wird präsenter, viele Eltern achten auf Ökologie und Abfallvermeidung.» Sogar in der Migros sind wiederverwendbare Windeln mittlerweile im Sortiment.
Rund 5000 Wegwerfwindeln verbraucht ein Kind im Durchschnitt. Das verursacht viel Abfall, der sich durch wiederverwendbare Windeln stark reduzieren lässt. Doch die Ökobilanz von Stoffwindeln ist nicht automatisch besser, wie eine britische Studie ergeben hat. Allerdings können Stoffwindel-Eltern die Ökobilanz stark beeinflussen:
♦ Stoffwindeln bei 60 Grad Celsius waschen. Kochwäsche ist unnötig.
♦ Die Waschmaschine immer gut befüllen.
♦ Den Wäschetrockner so selten wie möglich nutzen.
Mit diesen Waschtipps halten die Windeln besonders lange:
♦ Benutzte Stoffwindeln trocken und kühl lagern und nach spätestens vier Tagen waschen.
♦ Die Wäsche höchstens bei 1000 Umdrehungen schleudern.
♦ Wollwindeln alle zwei bis drei Wochen im Wollprogramm waschen. Anschliessend mit einer Lanolin-Kur nachfetten, damit sie wieder dicht halten.
Und was, wenn die Stoffwindeln immer wieder auslaufen? Claudia Egli empfiehlt eine professionelle Stoffwindelberatung, denn: «Manchmal hakt es nur an einer kleinen Einstellung der Windel.»
Links zu Beraterinnen und Stoffwindelshops gibt es unter ➺ stoffwindelverein.ch
7 Stoffwindeln im Praxistest