Pro
Von André Zeiger
Der bevorstehende Wechsel unseres Sohnes in ein weiter entferntes Schulhaus bereitete uns Eltern etwas Bauchschmerzen. Wird der Viertklässler nach der Schule den Weg zum Fussballtraining alleine bewerkstelligen können, und was passiert, wenn er den Bus verpasst? Die bisherigen Fangnetze, wie die Möglichkeit zum Telefonieren in den Hort zu gehen, sind nicht mehr vorhanden. Deshalb überlegten wir uns, ob es nicht doch notwendig wäre, ihm ein Handy zu geben, obwohl wir das in diesem Alter noch nicht als sinnvoll erachten.
Das Angebot, eine Smartwatch zu testen, kam uns da gerade recht. Im Umfeld unseres neunjährigen Sohnes tragen einige Kinder eine smarte Uhr und wir hatten keine Berührungsängste. Mit der Pingonaut-Uhr Puma kann unser Sohn Anrufe und Nachrichten empfangen, definierte Kontakte anrufen, Sprachnachrichten versenden – und natürlich die Zeit ablesen.
Wir Eltern können unser Kind auf die Uhr anrufen und Nachrichten schicken – und wir können via Ortung sehen, ob er beim Sportplatz angekommen ist oder wo er sich gerade aufhält. Die Tracking-Funktion haben wir getestet, sie aber dann doch wieder deaktiviert. Das hatte zwei Gründe.
Der erste ist eher banal: Das Tracking benötigt sehr viel Energie und schränkt die Akkulaufzeit der Uhr stark ein. Mit aktiviertem Tracking reichte der Akku nicht mal für einen Tag aus. Ohne etwas mehr als einen Tag. Der zweite Grund war für uns allerdings noch wichtiger: Wir wollen unser Kind nicht permanent überwachen. Uns ist es wichtig, unserem Sohn zu vermitteln, dass wir ihm vertrauen. Für andere Eltern hingegen ist das Tracking ihrer Kinder ein absolut wichtiges Feature und sie haben keinerlei Bedenken, ihre Sprösslinge zu überwachen oder sich in den gespeicherten Daten rückwirkend anzusehen, wo diese sich aufgehalten haben.
Aufgrund der benötigten Mobilfunk-SIM-Karte fallen für die Smartwatch monatliche Kosten von ungefähr fünf Franken an. Das ist es uns absolut wert: Wir geben unserem Kind mit der Uhr den Zugang zur digitalen mobilen Kommunikation, ohne ihm bereits jetzt die uneingeschränkten Möglichkeiten eines Smartphones zu eröffnen. Dank der Smartwatch wissen wir, dass wir unseren Sohn erreichen können. Und noch wichtiger: Es fühlt sich gut an, dass unser Sohn uns bei Bedarf in seinem vollen Alltag erreichen kann – sofern wir das tägliche Laden der Uhr nicht vergessen haben.