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«Was taugen Zyklus-Apps wirklich»

Ob bei Kinderwunsch, Stimmungsschwankungen oder zur Periodenkontrolle: Frau kann mit diversen Apps ihren Zyklus tracken. Wir haben fünf Zyklus-Apps getestet.

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«Was taugen Zyklus-Apps wirklich»

Ob bei Kinderwunsch, Stimmungsschwankungen oder zur Periodenkontrolle: Frau kann mit diversen Apps ihren Zyklus tracken. Wir haben fünf Zyklus-Apps getestet.

Das eine Mal kündigt sie sich zögerlich mit ein paar Blutströpfchen an, das nächste Mal überrascht sie mit einem Schwall von Blut im Slip. Was früher ein Tabu war, wird heute o­en diskutiert: die Menstruation und der weibliche Zyklus. Daraus hat sich eine Bewegung entwickelt, die mehr Sichtbarkeit und Selbstbestimmung für weibliche Körper fordert und gleichzeitig Innovationen vorantreibt, indem sie sich auf technische Lösungen spezialisiert. Diese Femtech-Firmen, sprich Female Health Technology, widmen sich der Frauengesundheit. Eines der beliebtesten Produkte ist die Zyklus-App. Mittels Algorithmen wird der Zyklus bewertet. Die digitalen Programme unterscheiden sich nur in feinen Nuancen, aber alle Firmen betonen: Eine Zyklus-App ist kein Verhütungsmittel. 

Jede App stellt die vier Zyklusphasen in den Vordergrund: Periode, Follikel-, Ovulations- und Lutealphase. Anhand von Trackingoptionen, die die Benutzerin auswählt, wird ermittelt, wie sich die aktuelle Phase auf die Stimmung, das Hautbild, das Sexleben und weitere Befindlichkeiten auswirkt. Bei vier Produkten erhält Frau hierzu Tipps aus den Bereichen Sport, Medizin, Lifestyle und Ernährung. Die fruchtbaren Tage warden bei allen Apps anhand eines Algorithmus berechnet. Bei zweien helfen Zusatzgeräte, ein präziseres Fruchtbarkeitsfenster zu bestimmen. Das ist vor allem für Anwenderinnen hilfreich, die den Modus Kinderwunsch gewählt haben. Des Weiteren sind die Modi Schwangerscha und Menstruationstracker abrufbar. Ein Angebot verfügt über den Modus vorzeitige Menopause. Auch Frauen, die verhüten, können diese Soware nutzen. Je nach Bedürfnis und Zweck der momentanen Lebenssituation angepasst.

Für Optimiererinnen

Nach jedem Tracken erhält Frau drei Tipps aus den Schwerpunkten Aktivität, Lifestyle und Ernährung. Hierzu werden die vorher getätigten Eingaben analysiert. Bei einem Kinderwunsch kann durch die Verwendung eines Zusatzgeräts die Bestimmung der fruchtbaren Tage präziser berechnet werden. Während einer Minute atmet die Anwenderin in das Mundstück des Zusatzgeräts. Die Atemfrequenz, die sich während eines Zyklus verändert, wird ausgewertet und die Daten für die Prognose auf das Smartphone übertragen. Die App funktioniert auch ohne das Gerät. 

Breathe ilo: App kostenlos; Tracker Fr.179.–. 
brack.ch

Design ● ● ● ● Nutzerfreundlichkeit ● ● ● ● Preis/Leistung ● ● ● ○

Für Anfängerinnen

Wem bisher ein Kreuz für Periode im Kalender genügte, nun aber gerne einmal mögliche Muster in seinem Zyklus entdecken möchte, kann sich mit der Flo-App herantasten. Mehrere Track-Symbole stehen bei der kostenlosen Version «Flo» zur Auswahl. Zudem können ergänzende Faktoren wie Gewicht, Schlaf und Wasser in die Zyklusanalyse miteinbezogen werden. Bei der Bezahlversion «Flo Premium» sind unter anderem eine Reihe von Programmen und Plänen im Bereich Ernährung und Fitness zur Steigerung der Fruchtbarkeit, abrufbar. 

Flo: kostenlos; Flo Premium: monatlich Fr.7.10; pro Jahr Fr.36.–. 
flo.health 

Design ● ● ● ○ Nutzerfreundlichkeit ● ● ● ● Preis/Leistung ● ● ● ●

Für Verbündete

Der Zykluscomputer Daysy, ähnlich einem Thermometer, muss morgens für eine Minute unter die Zunge gehalten werden. Dieser misst die Temperatur und berechnet den aktuellen Status: rot für fruchtbar und grün für unfruchtbar. Via Bluetooth werden die Daten auf die App DaysyDay übertragen. Mit zusätzlichen Optionen kann der Zyklus in der App detaillierter beschrieben werden. Wer den Partner über den neusten Status informieren möchte, wählt die Partner-Ansicht. Per Mail oder WhatsApp erhält er alle Details. Die App funktioniert nur mit dem Zykluscomputer. 

Daysy: Computer inkl. App: Fr.298.–. 
galaxus.ch 

Design ● ● ● ○ Nutzerfreundlichkeit ● ● ● ○ Preis/Leistung ● ● ● ○ 

Für Pragmatikerinnen

Die Clue-App hat im März einen Relaunch erhalten. Das Design ist übersichtlich und die Handhabung sehr einfach. Mit über 30 Trackingoptionen wie Stimmung, Hautbild, Energielevel und Wielen Nehr, kann NitWerfolgt werden, welchen Einfluss diese auf die einzelnen Zyklusphasen haben. Wer weniger Zeit ins Tracken investieren möchte, wählt einige bevorzugte Kategorien aus. Rund um die Frauengesundheit stehen den Nutzerinnen etliche Artikel zur Verfügung. Letzteres nur mit dem Account «Clue Plus». 

Clue: kostenlos; Clue Plus: monatlich Fr.10.–; jährlich Fr.40.–. 
helloclue.com 

Design ● ● ● ● Nutzerfreundlichkeit ● ● ● ● Preis/Leistung ● ● ● ●

Für Sportlerinnen

Diese App stimmt das Training von sportlich aktiven Frauen auf die jeweilige Zyklusphase ab. Mit einem Check-in wird der tägliche Energielevel berechnet. Dafür werden Angaben zu Schlafdauer, Periodenstärke, Sexualtrieb und mehr abgefragt. Anhand des berechneten Levels erfährt Frau, welche Sport- und Ruheeinheiten ideal wären. Diverse Trainingspläne, News aus Sport und Medizin sowie Videos von Trainer:innen schalten sich beim Kauf der Version «Wild AI Pro» frei. Wermutstropfen: Die App gibt es zurzeit nur auf Englisch. 

Wild AI Basic: kostenlos; Wild AI Pro: jährlich Fr. 59.90. 
wild.ai 

Design ● ● ● ● Nutzerfreundlichkeit ● ● ● ○ Preis/Leistung ● ● ● ●

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sehr gut: ● ● ● ● gut: ● ● ● befriedigend: ● ● unbefriedigend: ●

Martina Schnelli

Martina Schnelli

Die ausgebildete Primarlehrerin schreibt nebenberuflich gerne über Menschen und ihr Milieu: Sei das die Chefin einer Kräuterfabrik, das Bauernkind vom Stadtrand oder Neo-Eltern, wie hier auf wireltern.ch. Vielfalt begeistert die Mutter eines Sohnes. Zudem hegt Martina Schnelli eine besondere Affinität zu den Royals – besonders den schwedischen.




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