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«Was bedeutet Seeding für Kaiserschnitt-Babys?»

Die medizinische Entwicklung führt laufend zu neuen Erkenntnissen und Methoden. Aktuell im Gespräch: Seeding. Dabei werden Kaiserschnitt-Kindern unmittelbar nach der Geburt Vaginalbakterien der Mutter übertragen. In einigen Schweizer Spitälern wird die Methode, wie auch in den USA und Australien, auf Wunsch der Eltern schon angewendet.

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«Was bedeutet Seeding für Kaiserschnitt-Babys?»

Die medizinische Entwicklung führt laufend zu neuen Erkenntnissen und Methoden. Aktuell im Gespräch: Seeding. Dabei werden Kaiserschnitt-Kindern unmittelbar nach der Geburt Vaginalbakterien der Mutter übertragen. In einigen Schweizer Spitälern wird die Methode, wie auch in den USA und Australien, auf Wunsch der Eltern schon angewendet.

Während einer natürlichen vaginalen Geburt kommt das Kind während der Zeit im Geburtskanal mit Vaginal- und Darmbakterien der Mutter in Kontakt. Diese werden dabei dem Kind übertragen und bilden so einen Teil der «Grundausrüstung», mit der es den Anforderungen des Lebens entgegentritt. Kinder, die dank einem Kaiserschnitt zur Welt kommen, haben üblicherweise keinen Kontakt mit dieser Art von Mikroorganismen. Obwohl bekannt ist, dass die Gesamtheit der Mikroorganismen den Stoffwechsel und das Immunsystem des Neugeborenen mitprägt, sind diese Mechanismen bisher noch wenig erforscht.

Angebote in der Schweiz

«Wir haben das Seeding auf Wunsch von Patientinnen bereits vereinzelt durchgeführt», berichtet Roland Zimmermann, Direktor der Klinik für Geburtshilfe am Universitätsspital Zürich im Artikel des Tages-Anzeigers. Aktiv anbieten würde er die Praxis jedoch auf keinen Fall: «Es gibt keine Studien, die zeigen, dass das Seeding etwas bringt – und nicht etwa schadet.»

Am Kantonsspital Nidwalden hat man nicht auf diese Studien gewartet. Hier wird das Seeding allen Kaiserschnitt-Patientinnen seit mehreren Jahren aktiv angeboten. «Es ist nicht erkennbar, warum die Nachbildung der natürlichen Geburt schädlich sein soll», verteidigt Thomas Prätz die Praxis. Er ist Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe. «Selbst wenn sich der Zusammenhang zwischen einer veränderten Darmbesiedelung und verschiedenen Erkrankungen nicht erhärten sollte, so haben wir zumindest niemandem geschadet», ist er sich sicher. Das Interesse der Schwangeren sei sehr hoch – auch überregional.

Seeding in der Praxis

Anschaulich wird im interessanten «Tages-Anzeiger»-Artikel das Verfahren geschildert. «Eine Hebamme führt ein in Salzwasser getränktes Gazestück in die Vagina einer Kaiserschnitt-Patientin ein. Eine Stunde später – wenige Minuten vor der Operation – zieht sie die Gaze wieder heraus und gibt sie in einen kleinen sterilen Behälter. Kaum hat der kleine Junge das Licht der Welt erblickt, zieht sie ihm die Gaze durch den Mund, über das Gesicht und schliesslich über den ganzen Körper.»

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