So erkennt man, dass es dem Kind gut geht
In allen anderen Fällen sei es zwingend, dass das Kind in der Spielgruppe entspannt sei. Dies zu erkennen ist allerdings nicht ganz einfach: «Wie hoch der Stresspegel ist, sieht man nicht», sagt Brigida Lorenz. Nur weil ein Kind nicht weine, heisse das nicht, dass es ihm gut gehe. «Ein Kind muss neugierig und explorativ sein – das ist ein Zeichen dafür, dass es sich in seiner Umgebung sicher fühlt.»
Ein Kind weinend zurückzulassen, bezeichnet die als Vertrauensbruch, der sich auf die Beziehungsqualität der Eltern-Kind-Bindung auswirken könne. Wie aber merken Eltern, ob sich ihr Kind in der Spielgruppe sicher fühlt? «Dann, wenn es sich von der Spielgruppenleiterin in den Arm nehmen und trösten lässt – zum Beispiel, wenn es sich wehgetan hat», meint Brigida Lorenz.
Eine Spielgruppen-Pause einzulegen, empfiehlt Sabine Meili, wenn ein Kind überfordert und den ganzen Morgen angespannt ist. Wenn es am Vorabend oder am Morgen
weint. Wenn das Bauchgefühl nicht stimmt, der Leidensdruck hoch ist. Allenfalls lohne es sich ein anderes Angebot, wie eine Waldoder Bauernhofspielgruppe auszuprobieren. Sabine Meili meint: «Die Spielgruppe zu unterbrechen oder zu wechseln, ist kein Weltuntergang.»
Bei uns zu Hause ist das zum Glück kein Thema mehr. Vielmehr tönt es jetzt, ein Jahr später, so: «Mami, nein, wir können nicht in die Ferien. Ich habe am Montag Spielgruppe.»
Tipps für einen guten Start in der Spielgruppe
Eine gute Spielgruppe finden
♦ Sich bei andern Eltern umhören
♦ Konzepte oder Leitbilder auf der Website der Spielgruppe lesen
♦ Unverbindlich Kontakt mit den Spielgruppenleitenden aufnehmen und Fragen klären
♦ Auf das Qualitätslabel des Schweizerischen Spielgruppen-Leiterinnen-Verbandes (SSLV) achten
♦ Einen Schnuppermorgen besuchen
Das Kind vorbereiten
♦ Den Raum oder den Ort im Wald oder auf dem Bauernhof gemeinsam besuchen
♦ Einen Vorbereitungskalender mit Törchen oder Stickern basteln, der am Starttag endet
♦ Sich mit anderen Kindern treffen, die dieselbe Spielgruppe besuchen werden
Das Kind eingewöhnen
♦ So lange bleiben, wie es nötig ist
♦ Sich schrittweise zurückziehen und an einem Ort bleiben, an den das Kind kommen kann
♦ Das Kind danach für eine Zeitdauer, die es erfassen kann, alleine lassen
Abschiednehmen
♦ Ein Abschiedsritual festlegen
♦ Ein Übergangsobjekt mitgeben: einen Schal eines Elternteils, das Lieblingsspielzeug oder ein Plüschtier (siehe auch Buchtipp)
♦ Erklären, was man in der Zeit macht, in der das Kind in der Spielgruppe ist
♦ Nicht wegschleichen, wenn das Kind abgelenkt ist
♦ Keine Belohnungen wie Süsses oder Fernsehen versprechen