Kaminöfen, Wärmeflaschen oder ein frisch gekochter Brei – es sind Alltagssituationen, aus denen sich eine lebensbedrohliche Gefahr für Kinder entwickeln kann. Eine Tasse heisser Tee reicht, um bis zu 30 Prozent der Körperoberfläche eines Kleinkindes schwer zu verletzen. Die Haut von Kindern unter 5 Jahren misst etwa einen halben Millimeter – nur ein Fünftel der Dicke von Erwachsenenhaut. Mit neuer Haut aus dem Labor dürfen brandverletzte Kinder Hoffnung schöpfen.
Haben sich Kinder erst einmal verbrannt, steht ihnen meist ein langer Leidensweg bevor: Verbrannte Haut vernarbt und wächst nicht mit, das Wachstum und die Beweglichkeit des Kindes sind beeinträchtigt. Oft muss es viele Operationen bis ins Erwachsenenalter über sich ergehen lassen. Die besten Ergebnisse erzielen Mediziner zurzeit mit Transplantaten patienteneigener Vollhaut, beispielsweise von den Fusssohlen. Denn diese bildet nur sehr selten überschiessende Narben. Naturgemäss steht sie aber nur begrenzt und für kleinere Flächen zur Verfügung.
Was bislang gefehlt hat, ist ein im Labor gezüchteter Vollhautersatz, den die Patienten ähnlich gut vertragen wie die eigene Haut. Bis anhin musste Haut in mühevoller Kleinstarbeit in der Petrischale gezüchtet und anschliessend verpflanzt werden. «Pro Quadratzentimeter verbrannter Haut brauchen wir dafür etwa einen Tag», sagt Clemens Schiestl, Leiter des Zentrums für brandverletzte Kinder am Kinderspital Zürich. Das soll dank sogenannter «Laborhaut» bald ändern. «Der Durchbruch zur Weiterentwicklung von Hauttransplantaten aus dem Labor wurde mit der Entwicklung einer Trägersubstanz erzielt», so Schiestl. Sie ermögliche es, Zellen der Unter- und Oberhaut zu züchten und zu transplantieren, sodass sie eine stabile und gut aufgebaute Haut ergeben.
«Schon dieses Jahr können wir den wichtigen Schritt aus dem Labor ans Krankenbett vollziehen.» Erstmals wird die neuartige Laborhaut in Zürich bei verbrannten Kindern aufgelegt. In Tierversuchen habe das bisher sehr gut geklappt. «Wir hoffen, dass wir die lebensrettende Haut schon bald standardmässig einsetzen und den Kindern so einen langen Leidensweg ersparen können.»
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