Tabea: «Als Vorbereitung für die Geburt habe ich einen Gymnastikball gekauft und ein paar Decken. Und ich habe eine Playlist erstellt mit Lieblingsliedern, die mich durch die Geburt begleiteten.»
Cédéric: «Mein Beitrag war das Beschaffen einer richtig guten, scharfen Schere für die Nabelschnur. Ich kaufte sie bei einem Messerschmied. Die Schere habe ich bis zur Geburt gut aufbewahrt, sie war mein Glücksbringer.»
Tabea: «In der Nacht auf den 11. Oktober gings los. Cédéric und die Kinder schliefen nebenan. Gegen Morgen hatte ich einen Wehen-Stopp, was bei den anderen Geburten nie vorgekommen war. Auf einmal hatte ich eine Krise, war unsicher und fragte mich, ob es richtig war, das Baby allein zu gebären. Dann ist die Nacht gewichen, es dämmerte, die Sonne ging auf. Und alles war wieder gut. Das Vertrauen war zurück.»
Cédéric: «Ich ging ein paar Mal nach Tabea schauen, ob es ihr gut geht, ob sie was braucht. Doch sie wollte nichts. Dann habe ich mich zu den Kindern schlafen gelegt. Die Kinder hatten mitbekommen, dass das Baby zur Welt kommen wird, dass Tabea Wehen hat. Sie haben das als etwas Normales zur Kenntnis genommen. Tagsüber wurden sie von der Grossmutter betreut. Sie kamen immer mal wieder schauen, ob das Baby schon da ist. Und gingen dann wieder spielen.»
Tabea: «Richtig los gings ab dem Mittag. Ich versuchte, durch Hypnobirthing-Sequenzen auf meinem Handy mit den Wehenwellen mitzugehen, mich einzulassen, loszulassen. Mal ging das gut, mal weniger. Zwischen den Wehen scherzten wir, lachten, gingen zusammen raus auf den Balkon. Irgendwann tanzte ich ein bisschen, weil ich wusste, jetzt muss diese Fruchtblase dann mal aufgehen. Und irgendwann zog ich die Kleider aus und war nackt. Ich hatte immer das Gefühl, dass es dem Baby gut geht, es hat sich immer bewegt.»
Cédéric: «Ich habe Tabea den Rücken gehalten, sie beim Atmen unterstützt. Ich hatte frischen Ingwer gekauft, kochte ihr Tee. Die Stimmung war entspannt und schön.»
Tabea: «Im Moment, als die Fruchtblase platzte, war ich so erleichtert und total euphorisch. Ich hatte ein starkes Gefühl und wusste, das kannst du, ich hatte keine Sekunde Angst. Nach der dritten Wehe ist Arij in Cédérics Hände hineingeboren.»