Schwangere Frauen sollen von Familie, Staat oder kirchlichen Einrichtungen Unterstützung erhalten. Ärzte müssen mit der Schwangeren in Kontakt bleiben und dafür sorgen, dass sie zu den Vorsorgeuntersuchungen kommt. Die Frau sollte die Möglichkeit erhalten, ihre Gefühle und ihr Unbehagen zu äussern. Die Ärztin oder die Hebamme kann mit ihr die Geburt durchsprechen, nach Kindernamen fragen, die ihr gefallen.
Kontrovers diskutiert wird, ob die anonyme Geburt oder Babyklappen Neonatizid verhindern können. Laut Experten verfügen Frauen, die solche Angebote beanspruchen, über einen einigermassen normalen Mutterinstinkt und sind fähig, eine Lösung für ihr Problem, das Kind, zu suchen. – Anders als Frauen, die ihr Neugeborenes unmittelbar nach der Geburt töten. In Österreich hat sich jedoch die Zahl der Neonatizide seit der Einführung der anonymen Geburt halbiert. Fachleute können aber andere Einflussfaktoren auf die Fallzahlen nicht ausschliessen. In der Schweiz ist die anonyme Geburt nicht erlaubt. Möglich ist jedoch die diskrete Geburt: Nur Arzt und Hebamme kennen den richtigen Namen der Frau; das Kind kann gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben werden.


