Glossar
Die Pränataldiagnostik umfasst diejenigen Untersuchungen während der Schwangerschaft, die Chromosomenstörungen und bestimmte Erbkrankheiten beim Fötus aufdecken können, wie Nackentransparenzmessung, Chorionzottenbiopsie oder nicht-invasive Pränataltests (NIPT).
Die Präimplantationsdiagnostik (PID) bezeichnet die Untersuchung des im Reagenzglas gezeugten Embryos, bevor er in die Gebärmutter eingepflanzt wird, z. B. Aneuploidie-Screening.
Das Aneuploidie-Screening ist eine zytogenetische Untersuchung. Anzahl, Gestalt, Struktur und Funktion der Chromosomen werden geprüft. Liegt bei einem Embryo eine Aneuploidie vor, bedeutet dies, dass einzelne Chromosomen mehr als zweimal vorhanden sind, beim Down-Syndrom beispielsweise das 21. Chromosom. Aneuploidien können die Ursache für Fertilitätsstörungen sein. Ziel des Tests ist deshalb, Embryonen mit einem normalen Chromosomensatz für den Transfer auszuwählen. Man erhofft sich, so die Erfolgsrate der In-vitro-Fertilisation steigern zu können.
Das Fortpflanzungsmedizingesetz hat die Präimplantationsdiagnostik in der Schweiz bisher nicht erlaubt. Im Rahmen der Revision des Gesetzes wollen Bundesrat und Parlament das Verbot jedoch aufheben. In der Wintersession wird nun noch die Höchstzahl der Embryonen beraten, die in einem Behandlungszyklus hergestellt werden darf. Da für das Gesetz eine Verfassungsänderung nötig ist, wird die Bevölkerung darüber abstimmen müssen, voraussichtlich im Juni 2015.